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Klein-Hilde wird erwachsen

  • Hildegard Hering wurde am 09.05.1911 in Reichenbach als erstes Kind des selbständigen Fleischerehepaares Kurt und Hedwig Hering geboren.
  • Mit Hildes letztem Volksschultag am 11.02.1925 begann gleichzeitig ihre Lehre als Verkäuferin bei ihren Eltern.
  • Von Oktober 1927 bis April 1928 lernte Hilde in der Töchterschule Backhaus in Hannover alles, was an besonderen Fähigkeiten im Leben einer Verkäuferin und Hausfrau wichtig war.
  • Anschließend arbeitete Hilde ab Oktober 1928 bis 1931 als Verkäuferin in der Fleischerei Baumann in Chemnitz und für kurze Zeit im Jahr 1932 bei ihren Eltern.
  • Im Mai 1933 verlobte sich Hilde mit ihrer großen Liebe Walter Schaller und heiratete ihn im Oktober 1934. Von nun an arbeitete sie Seite an Seite mit Walter in dessen Firma „Reichenbacher Wurstfabrik Anna verw. Schaller“. Hilde kümmerte sich hauptsächlich um den Kleinverkauf in der Firma und um den Verkaufsablauf in der „Reichenbacher Fleisch-, Wurst- und Imbisshalle Walter Schaller" in der Zenkergasse.

Schwere Zeiten

  • Von September 1939 bis Januar 1940 lag die Verantwortung für die Wurstfabrik allein in Hildes Händen, da Walter an die Front eingezogen wurde. Im Dezember 1939 zog Hilde mit den Kindern Helga, Walter jun. und Christian ins neu gebaute Wohnhaus auf dem Firmengelände. Den Umzug bewältigte Hilde ganz allein, da Hildes Mann Walter fern von daheim war.
  • 1945, während der Zeit der Luftangriffe, erwarteten Hilde und Walter Zwillinge, die jedoch zu zeitig geboren wurden und kurze Zeit später verstarben – ein sehr schwerer Schicksalsschlag für Hilde und ihre Familie.
  • Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Walter Schaller im Juni 1946 enteignet. „Ich habe niemandem etwas getan, ich bleibe hier. Mir werden die Kommunisten schon nichts tun.“, sagte er, als sich viele Unternehmer den Amerikanern anschlossen und diese Reichenbach verließen. Ein Trugschluss. Tief getroffen vom Verlust seines Lebenswerkes erlitt er einen Nervenzusammenbruch und musste mehrere Monate stationär behandelt werden.
    Hilde kümmerte sich ganz allein um den Auszug, der innerhalb 24 Stunden bewältigt werden musste. Nach der Enteignung half Hilde wieder in der Fleischerei ihrer Eltern mit.

Neuanfang

  • Bereits einige Jahre später hatten Walter und Hilde wieder ihr Kräfte gesammelt und übernahmen 1949 die Handelsvertretung für Fleischsalat und Mayonnaise von der Fleischergenossenschaft Auerbach.
    Hilde mietete sich zwei Räume bei ihren Eltern und verwog den in Fässern angelieferten Fleischsalat und die Mayonnaise in kleinere Gefäße, die Walter und die Kinder an alle Fleischereien der Umgebung auslieferten. Nebenbei war Hilde Verkäuferin bei ihrem Bruder Kurt Hering jun., der die Fleischerei von seinen Eltern übernommen hatte.
  • Am 3. Mai 1954 gründeten Walter und Hilde die „Fleischerei Walter Schaller“ in der Bahnhofstraße 42, nachdem Walter seinen Gewerbeschein wiederbekommen hatte. Von da ab war Hilde in allen Bereichen der Firma tätig — in der Produktion, im Verkauf und im Büro. Hilde kochte sogar für alle Angestellten Mittagessen.
  • Oma Hilde hat in all dieser Zeit nie ihre Leidenschaft für die Herstellung von besonders schmackhaften Bratensalaten und anderen Delikatessen vergessen. Oma Hilde war eine exzellente Köchin — nicht nur die ganze Familie schwärmte von Oma Hildes leckeren Gerichten, auch Freunde, Bekannte und die Kunden der Fleischerei Walter Schaller kamen in den Genuss von Oma Hildes hausgemachten Spezialitäten.

Wie es nach 1955 mit der Wurstfabrik Walter Schaller in der nächsten und übernächsten Genaration weiterging?

Lesen Sie unter: www.walter-schaller.de

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Original Filmaufnahmen

aus der Zeit zwischen 1934 und 1945

Oma Hilde

© Wurstfabrik Walter Schaller  |  www.walter-schaller.de